© Ilke Paul, DC, MS / Doctor of Chiropractic (Palmer College of Chiropractic, USA)
Chiropraktik für Erwachsene
Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule haben sich über die letzten Jahrzehnte
zum „Volksleiden“ entwickelt. Zwischen 80 und 90% der Bevölkerung wird früher
oder später einmal unter heftigen Rückenschmerzen leiden. Beschwerden können
von der Kindheit bis ins hohe Alter auftreten, zeigen sich aber meist zwischen
dem 30. und 50. Lebensjahr.
Die Ursachen sind vielschichtig – von falschen oder einseitigen Belastungen des
Körpers über Stürze oder Unfälle bis hin zu Umweltgiften und negativer
Lebenseinstellung werden Schmerzen im Rückenbereich oft von einer Kombination
von Faktoren ausgelöst. Das Ergebnis sind Funktionsstörungen in Form von
Bewegungseinschränkungen und Fehlstellungen der Wirbelgelenke, die zu
Ungleichgewichten in der Muskulatur führen. Um das auszugleichen werden andere
Gelenke und Muskeln stärker belastet; diese Kompensation wird vom Körper oft
über Jahre aufrecht erhalten bevor die ersten Schmerzen auftreten. Aus diesem
Grund treten Schmerzen oft unvermittelt und ohne feststellbaren Auslöser auf.
Mechanisch wirken sich diese Funktionsstörungen langfristig oft auf die Gelenke
in Form von Arthrose (ungleichmäßige Abnutzung der Knorpelschichten) oder
Bandscheibenvorfällen (Reißen der ringförmigen Fasern um den Kern der
Bandscheibe) aus. Benachbarte Gelenke und Muskeln werden nach und nach in
Mitleidenschaft gezogen.
Solche jahrelangen Fehlbelastungen und Reizungen wirken sich aber nicht nur
mechanisch, sondern oft auch neurologisch aus. Das zentrale Nervensystem
sitzt im Schädel und in der Wirbelsäule und wird somit von Fehlfunktionen im
Bewegungsapparat direkt beeinflusst. Symptome treten oft entfernt vom Ort der
Störung auf und finden sich meist in Muskeln, der Haut oder Organen die von
den betroffenen Nervensträngen versorgt werden.
Ziel der chiropraktischen Behandlung ist es die Funktion des Bewegungsapparates
und des Nervensystems zu optimieren. Im Vordergrund stehen dabei nicht lokale
Symptome, sondern eine ganzheitliche Förderung der funktionellen Integrität des
Körpers und damit auch die Förderung der körpereigenen Heilungs- und
Abwehrkräfte.